Musikverein Bottmingen

Geschichte

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Erheiternde Geschichten aus der Chronik des MVB

1866  Im September dieses Jahres taten sich einige rührige Männer, alle voller Liebe zur Musik zusammen, um gemeinsam ihr Ideal zu pflegen. Trotz langem Tagewerk. Man kannte damals noch keine 44-Stunden-Woche und Bottmingen war damals zur Hauptsache ein Bauerndorf. Die 7 Musikanten unter der musikalischen Leitung von Musiklehrer Fritz aus Basel kamen anfangs auch gut ohne Vorstand und Protokoll aus. Das „musikalische Kränzchen“ trat hauptsächlich an Familienfesten auf. Die Anzahl Musikanten überstieg während vielen Jahren den ersten Zehner nicht.

1883  Ein Hochzeitsständchen wirkte begeisternd, so dass ein „Masseneintritt“ die Folge war. Leider hielt die Begeisterung nicht lange an und es waren bald wieder einmal nur 5 Musikanten.

1905    Erste Uniform. Es wurden 24 gebrauchte Uniformen vom Musikverein Concordia Dornach gekauft. Stk./Fr.20.-. Diese Neuuniformierung trug wesentlich zum Anwachsen der Mitgliederzahl bei. Wegen Geldmangel musste für diese Anschaffung bei der Kantonalbank ein Darlehen von Fr. 700.- aufgenommen werden und sämtliche Aktivmitglieder mussten sich als Solidarschuldner verpflichten.

1925  Aus dem Protokoll der Hauptversammlung: Da der Aktuar sich weigerte in Zukunft den Jahresbericht nicht mehr zu schreiben, wurde für das vergangene Jahr keiner verlesen. Im ferneren beschliesst der Verein, dass in Zukunft der Aktuar den Jahresbericht wieder schreiben soll.

1926  Aus dem Protokoll: Dem Mitglied Th. Müller sollen die Fr. 5.- für Plakataufkleben vorbehalten werden wegen Hintergehen des Vereins in Sachen Biermarken am Gartenfest.

1927  Brief des Gemeinderates: Anlässlich eines Ständchens vor dem Gemeindehaus ist durch Jhre Mitglieder die Lampe im Gemeindeversammlungslokal zufolge unzulässiger Manipulationen total verbrannt und unbrauchbar gemacht worden. Wir geben Jhnen Kenntnis, dass in diesem Falle die Reparatur auf Gemeindekosten ausgeführt wird, da die Hängelampe bei diesem Anlasse durch eine Deckenlampe ersetzt werden soll. Jn jedem anderen Falle hat jedoch der bezügliche Verein die Kosten zu tragen. Des weiteren diene Jhnen zur Kenntnis, dass der Lichtbezug ab den Lampen im Gemeindesaal verboten ist, da für das ganze Gemeindehaus Pauschalabrechnung erfolgt.

 1935  Erste Neuuniformierung dank namhaften Zuwendungen der Einwohnerschaft. Der Auszug aus dem Begrüssungstext zeigt, welchen Stellenwert damals eine Uniform hatte in der schwierigen Zeit zwischen den Weltkriegen:

 „Was eine lange Zeit hindurch nur ein holder Traum sein durfte, hat Wirklichkeit werden können. Diese Tatsache erfüllt jedes Musikantenherz mit Freude. Stramm und schneidig und kleidsam präsentieren sich in der neuen Uniform alle unsere Aktiven, sowohl die Angehörigen der alten Garde, denen wir für ihre Treue ein besonderes Kränzchen widmen möchten und mit einem hohen Wonnegefühl haben die jüngeren und jungen Mitglieder das neue Ehrenkleid angezogen. Und es wird, wie überall, so auch in unserem Bottmingen so sein, dass manche Gattin voll Stolz und mit doppelter Liebe ihren Mann anblickt, wenn er uniformiert vor ihr steht, und manches Kind wird voll Bewunderung zum Vater emporblicken und manches Mädchenherz wird bei Anblick des so schmuck uniformierten Herzallerliebsten rascher schlagen“.

1946  Aus dem Protokoll: Infolge schlechtem Kassastandes entschliessen sich die Aktivmitglieder zu einer freiwilligen Spende, welche Fr. 63.- einbrachte.

1953  Aus dem Protokoll: Am 11. Juli wirkten wir bei grosser Hitze mit Marschmusik am Eidg. Turnfest in Basel mit. Auf dem Heimmarsch durch die Gundeldingerstrasse wurden wir zur Besichtigung der Aktien-Brauerei eingeladen, welche sehr interessant war. Anschliessend konnten wir den grossen Durst, welcher sich während des Umzuges angesammelt hatte ohne Schwierigkeiten löschen. Es wurde gespielt und gelacht und als Höhepunkt des Festes wurden wir mit einem Lastwagen der Brauerei nach Bottmingen zum Rest. Station gefahren.

1967  Aus dem Protokoll: Für den zurückgetretenen Materialverwalter kann kein Nachfolger gefunden werden. Vorschlag eines Aktivmitgliedes: Ab sofort soll jeder selbst seine Notenmappe holen und den Notenständer selbst aufstellen. Alle sind damit einverstanden.

Aus dem Protokoll: Am Schluss des Festes ist unser Präsident beim Schloss-Ausgang mitsamt seinem B-Bass gestürzt. Die Reparatur dieser Beulen und flachgedrückten Röhren kostet Fr. 146.-. Der Vize-Präs. schlägt vor, die Vereinskasse solle 2/3 und der Präs. 1/3 bezahlen. Bei zukünftigen, gleichartigen „Fällen“ soll der gleiche Modus angewendet werden. So beschlossen.

2000  Aus dem Jahresbericht des Präsidenten: An der 100-Jahrfeier des MV Oberwil mussten wir über 1 Stunde auf unseren Auftritt warten und dann war wegen der grossen Hitze die Halle halb leer. Auch die versprochenen Verpflegungsbons liessen auf sich warten. Als wir sie dann endlich hatten war die Hälfte der Musikanten schon gegangen und die übrig gebliebenen mussten nun sehen wie sie die Bons durchbringen konnten. Wider Erwarten gelang das aber dank unseren jungen Männern sehr gut und zeitweise konnte man fast annehmen, dass Bottmingen wieder einen Männerchor erhalten hat. Das kommt vermutlich daher, dass wir in den Proben einzelne Passagen singen statt spielen müssen.

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"TO BE IS TO BLOW"
Saxophon-Section MVB